Waldkindergarten Klein Hundorf

Eingewöhnung

Eingewöhnung nach dem Berliner Modell

Bei der Eingewöhnung eines neuen Kindes in unseren Kindergarten möchten wir das Kind und die Eltern bei diesem großen Schritt gut und individuell begleiten. In Anlehnung an das sogenannte Berliner Modell entwickeln wir mit den Eltern des Kindes gemeinsam ein zu ihnen passendes Vorgehen. Dabei spielen folgende Fragen eine große Rolle: Wie alt ist das Kind? Kennt es bereits das Getrenntsein von den Eltern (Krippe, Großeltern)? Wie verhält sich das Kind in neuen Situationen? Ist es gewöhnt, draußen zu spielen? Kennt es bereits Klein Hundorf/andere Kindergartenkinder? Usw.

Im Waldkindergarten kommt hinzu, dass die Natur für manche Kinder eine noch ungewohnte Umgebung darstellt und die körperliche Belastung größer ist, weil sie es nicht gewöhnt sind, lange draußen zu sein.

Die einzelnen Schritte der Eigewöhnung werden immer wieder mit den Eltern reflektiert. Sollte es auch nach einer abgeschlossenen Eingewöhnung Phasen geben, in denen sich das Kind schlecht trennen kann, wird dies mit den Eltern besprochen und gegebenenfalls Hilfen vereinbart.

Zusammenfassung des Berliner Modells

Autorin: Cindy Saleschke, Quelle: http://www.netmoms.de/magazin/kinder/kindergarten/berliner-modell/

Das Berliner Modell ist ein Konzept, das die elternbegleitete Eingewöhnung in den Kindergartenalltag unterstützt. In verschiedenen Phasen und mit Unterstützung einer Bezugsperson werden die Kinder dabei mit der neuen Umgebung und den Erziehern vertraut gemacht. Wir stellen Dir das Berliner Modell in seinen Grundzügen vor.

Nach dem Berliner Modell wird Vertrauen langsam aufgebaut
Für den zweijährigen Max ist es sein erster Tag im Kindergarten. Die Mama gibt ihrem Liebling einen Kuss und verspricht, ihn in wenigen Stunden abzuholen. Kaum hat sie den Raum verlassen, fängt er an, heftig zu schluchzen und panisch nach ihr zu rufen. Auf die tröstenden Worte der Erzieherin reagiert Max eher verängstigt.

Die Anwendung des Berliner Modells soll solche Szenarien vermeiden und den Beginn des Kindergartens für Kinder so angenehm wie möglich gestalten. Das Berliner Modell hat die Eingewöhnung daher in einzelne Phasen eingeteilt, damit sich das Kind Schritt für Schritt an die neue Umgebung und die neuen Menschen gewöhnen kann. Die Einbeziehung eines Elternteils ist bei der Eingewöhnung in den Kindergarten ein wesentlicher Bestandteil. Die Kinder haben Zeit, sich unter dem Schutz einer Bezugsperson mit der Einrichtung vertraut zu machen und eine Beziehung zur Erzieherin zu knüpfen.

Die phasenweise Eingewöhnung nach dem Berliner Modell

Das Berliner Modell gliedert den Verlauf der Eingewöhnung in mehrere Phasen. Vor der Aufnahme in den Kindergarten steht in der Regel ein ausführliches Aufnahmegespräch, in dem Du Dich vorab mit der Erzieherin über die Ernährung, Schlafgewohnheiten und das Spielverhalten Deines Kindes unterhältst.

  • Grundphase: In der Grundphase begleitest Du Dein Kind in die Einrichtung und hältst Dich mit ihm wenige Stunden im Gruppenraum auf. In der dreitägigen Phase beobachtet die Erzieherin Dein Kind und nimmt vorsichtig, meist über Spielangebote oder über eine Beteiligung am Spiel des Kindes, Kontakt zu ihm auf. Deine Aufgabe ist es, Deinem Kind Sicherheit zu geben und es nicht zu drängen, mit anderen Kindern zu spielen oder sich von Dir zu entfernen. Zudem solltest Du nicht mit anderen Kindern spielen, denn Dein Nachwuchs muss das Gefühl haben, dass Deine Aufmerksamkeit nur ihm gilt und Du jederzeit da bist.
  • Stabilisierungs- und Trennungsphase: Nach dem Berliner Modell beginnt am vierten Tag die nächste Phase. In dieser versucht die Erzieherin, Deinem Kind beim Mittagessen zu helfen und mit ihm zu spielen, um so eine Vertrauensbasis aufzubauen. Du reagierst in dieser Phase nur dann auf Signale Deines Kindes oder greifst anderweitig aktiv ein, wenn Dein Nachwuchs den Erzieher noch nicht akzeptiert hat. Andernfalls besteht die Interaktion lediglich zwischen Erzieherin und Kind, Du bist sozusagen nur anwesend. Ebenfalls am vierten Tag erfolgt der erste Trennungsversuch. Du verabschiedest Dich von Deinem Kind, verlässt den Raum für ungefähr eine halbe Stunde, bleibst aber in der Nähe, damit Du bei Bedarf in den Gruppenraum geholt werden kannst. Die Reaktion Deines Kindes auf diese erste Trennung entscheidet über die Dauer der Eingewöhnungszeit. Verhält sich Dein Kind selbstständig und zeigt sich von der Trennung wenig irritiert, erfolgt eine ungefähr sechstägige Eingewöhnungsphase. Dabei werden die Zeiträume des Aufenthalts in der Einrichtung sowie die Zeiträume der Trennung allmählich vergrößert.
    Wenn Dein Kind bei der Trennung jedoch versucht, Dir zu folgen, wenn es weint und sich nicht von der Erzieherin trösten lässt, wird die Eingewöhnungszeit in der Regel auf etwa zwei bis drei Wochen verlängert.
  • Schlussphase: Die Stabilisierungsphase ist abgeschlossen, wenn Dein Kind ein erstes emotionales Band zur Erzieherin geknüpft hat. Dein Nachwuchs protestiert dann zwar eventuell noch gegen Deinen Weggang, lässt sich aber schnell von der Erzieherin trösten. In der Schlussphase hältst Du Dich nicht mehr im Kindergarten auf. Du bist aber jederzeit erreichbar, um in bestimmten Situationen für Dein Kind da zu sein, falls die Bindung zwischen Deinem Kind und der Erzieherin noch nicht ausreichend ist.